Es war ein simpler Tippfehler eines Citigroup-Mitarbeiters, der Anfang Mai für Chaos an der Börse sorgte. Geschätzte Verluste: mindestens 50 Millionen US-Dollar.
Nach dem Flash-Crash, der die europäischen Aktienmärkte vor einem Monat vorübergehend ins Chaos stürzte, wird immer deutlicher, was die Ursache und das Ausmaß des Schadens war. Die Citibank, die für den Absturz verantwortlich ist, teilte mit, dass einem Mitarbeiter ein schwerer Tippfehler unterlaufen sei.
Der Fehler kostete die Citigroup mindestens 50 Millionen Dollar.
Seitdem konnte das Wirtschaftsmagazin Bloomberg weitere Informationen sammeln. Ein Angestellter von Delta One, dem Londoner Handelszweig, der wegen eines Feiertags im Vereinigten Königreich von zu Hause aus arbeitete, gab bei einer Transaktion eine Null zu viel ein, d. h. ein typischer Tippfehler. An den europäischen Börsen sorgte dies für eine kurze, aber heftige Aufregung. Vor allem an der schwedischen Börse OMX löste der Tippfehler einen starken Kurseinbruch aus. Bei Panikverkäufen wurden teilweise bis zu 300 Millionen US-Dollar verloren. Kurioserweise blieb die britische Börse wegen des besagten Feiertags verschont.
Dennoch sind die Folgen des Flash Crashs vor allem für die Citigroup spürbar: Bloomberg erfuhr von anonymen Insidern, dass sich die Gesamtverluste der Bank auf mindestens 50 Millionen US-Dollar belaufen könnten. Die Berechnungen sind jedoch noch im Gange, und der endgültige Betrag könnte noch viel höher sein.
Home Office Job erneut diskutiert
Bloomberg berichtet weiter, dass der ungeschickte Mitarbeiter inzwischen beurlaubt worden ist. Der Vorfall könnte nun die Aufsichtsbehörde auf den Plan rufen, da er sich ereignete, während er von seinem Home Office aus arbeitete. Insidern zufolge wollte die Citigroup den Grund für den Fehler nicht in der Arbeit von zu Hause aus sehen. Der Fehler sei einfach das Ergebnis menschlichen Versagens, ein ganz normaler Vertipper eben.